Der deutsch-russische Handel hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2011 um knapp 30 Prozent auf 54 Milliarden Euro zugelegt. Die deutschen Exporte erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 34 Prozent auf 25,2 Milliarden Euro. Deutsche Firmen sind hinter zyprischen und niederländischen die wichtigsten Direktinvestoren. Innerhalb von sechs Jahren steigerten sie ihr Volumen von 7,5 auf 20,9 Milliarden Euro im Jahr 2010.

Nach 18 Jahre dauernden Verhandlungen beschloss die Welthandelsorganisation WTO im Dezember 2011 den Beitritt Russlands. Bis Mitte Juni muss die Duma noch zustimmen, dann ist die Aufnahme in die WTO perfekt und damit die letzte große verbliebene Volkswirtschaft in die Organisation integriert. Das Bundeswirtschaftsministerium erwartet, dass dann der durchschnittliche Zollsatz von zehn Prozent auf 7,8 Prozent sinkt. Das soll den Welthandel stärken und die Modernisierung der russischen Wirtschaft ankurbeln. Das einstige Zarenreich gilt als Land mit den größten Erdgasreserven, ist der zweitgrößte Erdölförderer und der weltgrößte Energieproduzent. 65 Prozent aller Exporte und mehr als die Hälfte der Staatseinnahmen machen Öl- und Gasausfuhren aus. Nach China und Japan hat Russland mit umgerechnet 373 Milliarden Euro die größten Währungsreserven.

Rund 48-mal passt die Bundesrepublik Deutschland in den größten Flächenstaat der Welt. Auf 17,1 Millionen Quadratkilometern leben 143 Millionen Russen. Sie sind an diesem Sonntag aufgefordert, einen neuen Staatspräsidenten zu wählen.