Rotterdam bleibt beim Containerumschlag Spitzenreiter in Europa

Hamburg. Der Hamburger Hafen hat sich seinen Platz als zweitgrößter Containerhafen Europas zurückerobert. Mit einem Umschlag von insgesamt neun Millionen 20-Fuß-Standardcontainern (TEU) erreichte er im vergangenen Jahr ein Plus von 1,12 Millionen Containern oder 14,2 Prozent, teilte die Hafen Hamburg Marketing gestern mit. Das sei das stärkste absolute Wachstum im Containerumschlag unter den nordeuropäischen Häfen.

Während der Krise hatte Hamburg hohe Rückschläge erlitten und war vorübergehend hinter Antwerpen auf den dritten Platz in Europa zurückgefallen. Größter Containerhafen bleibt jedoch mit Abstand Rotterdam.

Insgesamt verzeichnete der Hamburger Hafen den Angaben zufolge im Seegüterumschlag ein Ergebnis von 132,2 Millionen Tonnen und damit ein Plus von 9,1 Prozent. Weitere Zahlen und Details sollen heute auf der Jahrespressekonferenz veröffentlicht werden.

"Wir freuen uns, dass der Hamburger Hafen im Jahr 2011 sowohl im Gesamtumschlag als auch im Containerverkehr ein überdurchschnittliches Wachstum erzielen konnte", erklärte die Vorstandsvorsitzende von Hafen Hamburg Marketing, Claudia Roller, in der Mitteilung. "Durch das stärkste absolute Wachstum im Containerumschlag gewinnt Hamburg Marktanteile gegenüber den Wettbewerbshäfen zurück." Für das laufende Jahr rechne sie mit einem weiteren Zuwachs, "der sich im Vergleich zu 2011 jedoch verlangsamen und zum Ende des Jahres ein moderates Plus im Seegüterumschlag erreichen dürfte".

Roller machte sich erneut für die umstrittene Elbvertiefung stark. Sie werde "Hamburgs Attraktivität als europäischer Hubport für Großschiffe im Wettbewerb der Nordrangehäfen noch weiter stärken", erklärte sie.

Bereits zur Halbjahresbilanz deutete sich im vergangenen Jahr der starke Zuwachs an. Hauptwachstumsregionen waren damals die Containerverkehre mit Russland, Polen und den baltischen Staaten, aber auch der Containerumschlag mit Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden gewann. Im Handel mit Nord-, Zentral- und Südamerika wurde ebenfalls ein dickes zweistelliges Plus verzeichnet - insbesondere mit den USA.

Der Hamburger Hafenumschlagkonzern HHLA profitierte allerdings von dem Wachstum noch stärker als der Hafen. Der Containerumschlag der HHLA legte im vergangenen Jahr um mehr als 21 Prozent auf 7,1 Millionen Standardcontainer (TEU) zu, wie das Unternehmen vor Kurzem mitteilte. Damit konnte die HHLA, die für mehr als zwei Drittel des Hamburger Hafenumschlags steht, nach eigenen Angaben Marktanteile gewinnen und ihre Position ausbauen. Getragen wurde dieses Wachstum von den Fahrtgebieten Fernost und Osteuropa, die für den Hamburger Hafen eine besonders große Bedeutung haben. Der Umsatz des Konzerns erhöhte sich nach vorläufigen Zahlen von 1,07 auf 1,22 Milliarden Euro bei einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 205 Millionen Euro.