Auswirkungen auf Hamburger Wartungstochter noch unklar

Frankfurt. Die Lufthansa nimmt bei ihrem neuen Sparprogramm Score vor allem die internen Abläufe ins Visier. "Wir müssen sämtliche Prozesse und Strukturen kritisch hinterfragen und auch unpopuläre Maßnahmen treffen", schreibt Lufthansa-Chef Christoph Franz in einem am Freitag veröffentlichten Brief an die Mitarbeiter. Die Veränderungen und Sparmaßnahmen werden auch beim Management nicht haltmachen, kündigte der Vorstandsvorsitzende an.

Er wiederholte das Ziel, das operative Ergebnis bis 2014 nachhaltig um 1,5 Milliarden Euro im Jahr zu verbessern. Nur so könnten die geplanten Investitionen in neue Flugzeuge und Produkte gestemmt werden. Das Programm schließt alle Konzernbereiche und Gesellschaften ein und sieht neben dem Sparen auch Umsatzsteigerungen vor. Franz sieht das größte Luftfahrtunternehmen Europas unter einem zunehmenden Margendruck auf der bislang noch profitablen Langstrecke. Der harte Wettbewerb in Europa mit den sogenannten Billigfliegern werde sich eher noch steigern, zumal zusätzliche Kosten über den Emissionshandel und Luftverkehrssteuer zu schultern seien.

Auf einer Führungskräfteveranstaltung waren erste Grundzüge des Sparprogramms deutlich geworden. "Wir müssen raus aus der Komfortzone", hatte Franz dort gefordert. Im Mittelpunkt stehe die Verschlankung der administrativen Bereiche. "Denn wir müssen uns zukünftig noch mehr mit dem Kunden und weniger mit uns selbst beschäftigen", forderte Franz. Die neu installierten Sparmanager Josef Bogdanski und Jörg Beißel kündigten an, dass zunächst die Nachbarschaftsverkehre zwischen den verschiedenen Konzerngesellschaften optimiert würden. Sparpotenzial gebe es zudem im gemeinsamen Einkauf und bei den Verwaltungskosten.

Nach Angaben eines Sprechers der Lufthansa Technik steht noch nicht fest, wie sich das Score-Programm auf die Hamburger auswirken wird. "Wir leben seit zehn Jahren mit solchen Sparprogrammen", sagte Dietmar Stretz, Fachbereichsleiter Verkehr bei Ver.di in Hamburg und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats von Lufthansa Technik. In der Regel fordere der Mutterkonzern weitere Zugeständnisse bei den Preisen für die Wartung der konzerneigenen Flugzeuge. Der jüngste Stellenabbau in der Hamburger Triebwerkswartung habe mit dem Sparprogramm nichts zu tun.

Wie Lufthansa Technik außerdem mitteilte, hat ihre Tochtergesellschaft auf den Philippinen eine neue Wartungshalle errichtet, die auch für den Airbus A380 geeignet ist. Das Unternehmen arbeitet auch für die australische Qantas, die den A380 betreibt. In den neuen Hangar wurden 23 Millionen Euro investiert, die Belegschaft in Manila von 2700 Personen wächst um bis zu 400 Beschäftigte. In Deutschland hat Lufthansa Technik eine A380-Wartungshalle in Frankfurt.