Nach Climb nun Score: Der neue Lufthansa-Chef Christoph Franz legt gleich ein neues Milliardensparprogramm auf. Schon jetzt hat er sich mit einigen Entscheidungen - wie etwa dem Einsatz von Leihkräften als Flugbegleiter auf einigen Strecken - bei den Gewerkschaften unbeliebt gemacht. Die Kultur der Solidarität, die den Konzern immer ausgezeichnet habe, sei gefährdet, heißt es.

Allerdings geht es im Fall der Lufthansa nicht um ein "Shareholder Value"-verblendetes Management, das einfach die Rendite immer höher schrauben will. Franz muss darauf reagieren, dass die Konkurrenz die Kranichlinie immer stärker in die Zange nimmt. Auf den Europastrecken wandern immer mehr Passagiere zu preisaggressiven Anbietern wie etwa EasyJet ab, dort schreibt die Lufthansa rote Zahlen.

Und auf den bislang sehr lukrativen Langstrecken spielen die Golfstaatenairlines immer stärker ihre Kostenvorteile aus - die von Emirates bestellten 90 A380-Megajets wollen schließlich gefüllt werden.

Doch auch die Lufthansa erhält in den nächsten sieben Jahren mehr als 160 neue Flugzeuge mit einem Listenpreis von 17 Milliarden Euro. Die müssen bezahlt werden, ohne die Verschuldung zu sehr hochzutreiben, argumentiert der Lufthansa-Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Weber und stärkt Franz den Rücken. Weber hat bei den Gewerkschaftern zwar einen guten Ruf. Aber man erinnere sich: Auch er startete seine Amtszeit als Lufthansa-Chef vor gut 20 Jahren mit einem Milliardensparprogramm.