"In diesem Jahr wird von den Anlegern eine neue Bescheidenheit gefordert sein", sagt Chris Oliver Schickentanz, Anlagestratege bei der Commerzbank. Neue Investitionen in den deutschen Aktienmarkt hält er auf dem gegenwärtigen Kursniveau nicht mehr für sehr attraktiv. "Kurzfristig sind zwar noch weitere Aufwärtsbewegungen möglich, aber das Potenzial ist nach unserer Auffassung allmählich ausgereizt", meint der Experte. Zwar hält die Commerzbank an ihrer Prognose von 6500 DAX-Punkten zum Jahresultimo fest. Zwischenzeitlich sei jedoch angesichts der voraussichtlich nachlassenden Konjunkturdynamik eine Korrektur bis unterhalb der Marke von 6000 Zählern nicht unwahrscheinlich.

Am Rentenmarkt ist es wegen der generell stark gesunkenen Renditen nicht leicht, interessante Anlagealternativen zu finden. "Pfandbriefe, besonders auch französische, bieten aber immerhin gegenüber deutschen Staatsanleihen einen Renditevorsprung von 0,6 bis 1,0 Prozentpunkten bei nur geringfügig höherem Risiko", sagt Schickentanz. Für aussichtsreich hält er zudem Fremdwährungsstaatsanleihen aus rohstoffreichen Ländern wie Norwegen, Australien oder Brasilien: "Diese Anleihen bieten neben der Verzinsung auch noch die Chance auf Wechselkursgewinne."