Das Ende der Abwrackprämie macht vor allem Herstellern von Kleinwagen zu schaffen

Flensburg. Der deutsche Automarkt ist im Mai noch stärker ins Minus gerutscht als in den Monaten zuvor. Nur 249 700 Pkw wurden neu zugelassen, das sind 35,1 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres, teilte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit. Für die ersten fünf Monate ermittelte das Flensburger Amt einen Rückgang von knapp 28 Prozent auf 1,18 Millionen Neuzulassungen in Deutschland. Gegenüber dem Vorjahr, als die Abwrackprämie den Markt anheizte, liegt das Defizit damit bei rund 450 000 Autos.

Betroffen von dem Markteinbruch sind vor allem kleine Autos, die im vergangenen Jahr besonders stark von der Abwrackprämie profitiert hatten. Das Mini- und Kleinwagensegment ging gegenüber dem Mai 2009 um mehr als 50 Prozent zurück. Gegen den Trend verkauften sich die Wagen der oberen Mittelklasse dagegen besser und erreichten einen Anstieg der Neuzulassungen um 9,0 Prozent. "Das ist unter anderem auf die hohe Zulassungsquote des E-Klasse-Modells von Mercedes zurückzuführen", heißt es in der Mitteilung des KBA. Mercedes erzielte so ein Mai-Plus von 6,0 Prozent, während alle anderen deutschen Hersteller Rückgänge hinnehmen mussten. Allerdings schlugen sich auch die Oberklassenkonkurrenten Audi und BMW im deutschen Markt vergleichsweise gut.

Gegen den schwachen Inlandsmarkt stehen Erfolge der deutschen Autohersteller im Ausland. Die Exporte verbesserten sich nach Angaben des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA) erneut und schnellten um 46 Prozent auf 367 700 Personenwagen in die Höhe. Dabei kommen wichtige Impulse vor allem aus China und den USA. Für das Gesamtjahr rechnet der VDA mit 2,75 bis drei Millionen Neuzulassungen in Deutschland, nachdem es 2009 einen Sprung auf 3,8 Millionen gegeben hatte.