Das Ende der Abwrackprämie macht den deutschen Autoherstellern im Inland kräftig zu schaffen. Um mehr als ein Viertel sind die Neuzulassungen in den ersten fünf Monaten 2010 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum eingebrochen. Und dennoch ist die von vielen Branchenkennern vorhergesagte Krise verbunden mit Arbeitsplatzabbau und Werksschließungen hierzulande ausgeblieben. Die hohe Nachfrage aus dem Ausland nach Autos "made in Germany" hat die deutschen Hersteller vor dem Schlimmsten bewahrt. So schlecht, wie von vielen Kritikern in den vergangenen Jahren behauptet, ist der Ruf deutscher Automobilkunst offensichtlich doch nicht. Und vom lange Zeit gepriesenen Vorbild Toyota als besonders innovatives Unternehmen mit Spitzenqualität hört man nach dem Rückrufmarathon der Japaner derzeit wenig.

Im Inland stehen die deutschen Hersteller von Oberklassefahrzeugen wie Mercedes, BMW und Audi vergleichsweise gut da. Teurere Modelle finden überraschend viele Käufer. Hier macht sich bei den Autobauern das Ende der Rezession bemerkbar. Firmen modernisieren ihre Dienstwagenflotten oder stocken sie in der Hoffnung auf den nächsten Aufschwung sogar auf. Allerdings dürfen sich die Hersteller auf diesen Erfolgen nicht ausruhen. Die Herausforderungen für die Zukunft sind gewaltig. Bezahlbare, weniger umweltschädliche Antriebe müssen ganz oben auf der Agenda stehen. Und die deutschen Massenhersteller sollten sich an den Ansturm auf sparsame, preiswerte Kleinwagen in Zeiten der Abwrackprämie erinnern. Die Konkurrenz aus Frankreich, Italien und Asien ist hellwach.