Auf seinem Schreibtisch steht eine Figur des geldgierigen, geizigen Dagobert Duck. Doch für Heinz Wings , Chef der Sparda-Bank Hamburg, dient die Disney-Ente nicht als Vorbild, sondern als Mahnung, wie man mit Geld besser nicht umgehen sollte.

So hat Wings sein Haus in Uetersen mit einer Sauna und einem Wellness-Bereich ausgestattet: "Da ist mein Geld gut angelegt, das ist mir lieber als eine Million auf dem Konto." In der Sauna kam ihm auch die Idee, den Sparda-Kunden ihre Zinsen künftig in Form von Gold auszuzahlen.

Die Geldgier manch anderer Banker ist der Grund dafür, dass Wings gegenüber Fremden lieber verschweigt, wie weit er es in diesem Beruf gebracht hat. Dass der 58-Jährige Karriere machen konnte, verdankt er auch seiner Frau Uschi, die er auf dem Abendgymnasium kennenlernte: Sie verdiente als Fremdsprachenkorrespondentin das Geld, während er nach einer Banklehre Betriebswirtschaftslehre studierte. Noch heute schreibt Wings in seiner Freizeit gern Fachaufsätze über Bankstrategie: "Das ist mein Steckenpferd."

Im Gespräch mit der Familie - die Tochter, 33, ist Fachärztin, der Sohn, 29, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer - entgeht er dem Thema Finanzkrise allerdings nicht. Zwar kann er auf die Frage: "Habt ihr auch ein Problem?" sehr gelassen antworten. Als Krisengewinner will Wings aber nicht gesehen werden. Sein Traum? Er möchte sein Eigenheim zum Mehrgenerationenhaus ausbauen. Irgendwann einmal.