Der Eindruck verfestigt sich, dass die Politiker in der Eurozone die Griechenland-Krise nicht mehr im Griff haben. Zunächst diskutieren Regierungschefs und Finanzminister über Monate das Für und Wider staatlicher Hilfen für Athen, bis sie widerwillig ein unzureichendes Hilfspaket schnüren. Nun stellt sich heraus, dass das Haushaltsloch der Griechen viel größer ausfällt als bisher bekannt. Athen hat bei den Statistiken mal wieder geschummelt und die EU-Staaten haben nicht so genau hingeschaut. Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre Amtskollegen stellen Milliardenkredite in Aussicht, ohne überhaupt zu wissen, mit wie viel Geld Athen in der Kreide steht. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern sieht anders aus.

Die Pleite der Griechen rückt offensichtlich immer näher. Und die Eurozone muss sich jetzt bekennen. Ist sie bereit und in der Lage, ihr wankendes Mitglied zu stützen? Wie ernst ist die Lage in anderen Staaten? Für Halbwahrheiten und Debattiergipfel ohne Ergebnisse ist keine Zeit mehr.