Die deutschen Seehäfen haben 2009 unter der Flaute des Welthandels gelitten. Der Umschlag ging um 17,2 Prozent zurück, geht aus vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts hervor. Mit 265,4 Millionen Tonnen sackte der Umschlag auf das Niveau von 2004. Die Rückgänge bei Seegütern fielen stärker aus als in der Binnenschifffahrt (minus 16,8 Prozent) und im Schienenverkehr (minus 15,9 Prozent). Bei der Luftfracht betrug das Minus 6,1 Prozent.

Den stärksten Einbruch erlebte der Containerverkehr. Die Menge der umgeschlagenen Standardcontainer (TEU) fiel um 3,8 auf knapp zwölf Millionen und damit auf die Menge von 2005 zurück. Zum Jahresende hatte sich die Situation aber wieder etwas gebessert.

Von einer wieder positiveren Entwicklung in der Schifffahrt gehen die beiden Analysehäuser Feri EuroRating Services (Bad Homburg) und die Hamburger Deutsche FondsResearch aus. Sie haben jetzt errechnet, dass die Zahl der stillgelegten deutschen Schiffe (Auflieger) seit November von 135 auf 81 gesunken ist. Hier mache sich die langsamere Fahrt der Schiffe bemerkbar, die dazu führe, dass mehr Frachter gebraucht würden.

Bei den Rohöl- und Gastankern sowie bei Massengutschiffen seien derzeit weltweit nur noch 76 Schiffe nicht in Fahrt. Dies sei vernachlässigbar gering im Vergleich zu den derzeit eingesetzten 5350 Tankern und 7500 Massengutfrachtern. Bei den Containerfrachtern gebe es dagegen noch Überkapazitäten. Ende März lag hier die Zahl bei 455 Aufliegern. Dies entspricht 8,9 Prozent der Weltflotte.

"Für eine Entwarnung ist es aber nicht nur bei den Containerfrachtern noch zu früh", sagt Matthias Brinckmann, Geschäftsführer der Deutschen FondsResearch. Immerhin werde allein die weltweite Flotte der Massengutfrachter 2010 durch Neubauten um zwölf Prozent zunehmen.