Hamburg/Berlin. Beim Getränkeriesen Coca-Cola sind rund 11 000 Beschäftigte an den deutschen Standorten bis Ende 2012 vor Entlassungen geschützt. Darauf verständigten sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und das Unternehmen, wie beide Seiten gestern mitteilten. Bei möglichen Umstrukturierungen wegen des scharfen Preiskampfs der Branche sollen die Arbeitnehmervertreter einbezogen werden. Daneben wurde für dieses Jahr eine Einmalzahlung von 200 Euro vereinbart. Im nächsten Jahr sollen die Entgelte entsprechend der Inflationsrate steigen, hinzu kommen einmalig 300 Euro. Im Jahr 2012 gibt es dann 2,3 Prozent mehr Geld.

Der US-Konzern hat in Deutschland 70 Standorte, davon 25 mit Produktionsanlagen. Im Norden ist Coca-Cola neben Hamburg mit 200 Mitarbeitern unter anderem an den Standorten Bremen, Mölln, Lüneburg, Oldenburg und Neumünster vertreten. Eine Produktion gibt es in Hamburg seit einigen Jahren aber nicht mehr.

Nach einer schwierigen Tarifrunde sei es gelungen, vor allem die Beschäftigung zu sichern, erklärte NGG-Vize Claus-Harald Güster. Der Chef der Coca-Cola-Erfrischungsgetränke AG, Damian Gammell, betonte, dass den Mitarbeitern auch bei Veränderungen ein Arbeitsplatz im Unternehmen gesichert sei.

Coca-Cola bekannte sich klar zur eigenen Lkw-Vertriebsflotte. Laut NGG ermöglicht der Arbeitszeittarifvertrag flexible Regelungen für Zeiten mit hoher Nachfrage. Versetzungen bei Überkapazitäten soll es nur innerhalb der jeweiligen Regionen geben. Vereinbart wurde zudem, Auszubildende für zwölf statt sechs Monate zu übernehmen. Die neuen Tarifverträge laufen bis 31. Dezember 2012.

Die NGG hatte vor der Grundsatzeinigung, die in der achten Verhandlungsrunde gefunden wurde, mit ausgedehnten Warnstreiks gedroht. Der Getränkebranche macht ein harter Wettbewerb mit billigen Eigenmarken großer Handelsketten und einer starken Position der Discounter zu schaffen.