Er hat eigentlich alles richtig gemacht. Dreieinhalb Jahre Ausbildung zum Metallbauer Konstruktionstechnik, Meisterprüfung und Festanstellung im Handwerk. Doch dann hat Michael Rönnau 2009 seinen Job als Projektleiter in einem Schiffbaubetrieb verloren. "Mir war schnell klar, dass ich in den heutigen Zeiten nur geringe Chancen auf einen Arbeitsplatz habe. Also habe ich mich nach einem Betrieb umgesehen, den ich übernehmen kann", sagt der 33-Jährige.

Den fand er schnell mithilfe der Handwerkskammer. Der Schlossermeister Mario Jaeger, Inhaber der Firma Günther G. A. Jaeger, wollte sich aus seinem Ein-Mann-Unternehmen zurückziehen. Die beiden waren sich schnell einig - nur die Banken spielten nicht mit, so Rönnau. Der Jungunternehmer löste Ersparnisse auf, einigte sich mit Jaeger und pumpte Freunde und Bekannte an. Im August besaß er seine eigene Firma - und die Aufträge kamen trotz der Krise. Rönnau stellt Geländer, Zäune, Vordächer, Treppen, Türen und sonstige Stahlkonstruktionen selbst her. "Derzeit habe ich beim Auftragseingang einen Vorlauf von vier bis sechs Wochen", sagt der Schlosser, der bald seinen ersten Mitarbeiter einstellen will.