Abends freut er sich manchmal auf ein richtig leckeres Glas Wasser. Als Herr über 500 Weine und 450 Spirituosensorten muss Christoph von Have oft mehr Alkohol verkosten, als ihm lieb ist. "Die Sorten im Laden habe ich eigentlich alle durchprobiert", sagt der 40-Jährige. In fünfter Generation führt er die Weinkellerei und Spirituosenmanufaktur von Have in Bergedorf.

Und in diesen Wochen vor Ostern produziert er auch wieder eines seiner begehrtesten Produkte: den Eierlikör nach traditionellem Hausrezept.

Die 142 Jahre, die seine Familie schon im Geschäft tätig ist, haben Spuren hinterlassen. So ist es kein Zufall, dass von Haves Sohn Felix mit Zweitnamen Hennessy heißt - wie der Cognac. Nicht auszudenken, wie das Kind heißen würde, wäre von Have seinem ursprünglichen Beruf nachgegangen: Als Betriebswirt leitete er sechs Jahre die Flensburger Filiale des Schuhhändlers Görtz.

Mit Ende 20 stieg er dann in den väterlichen Betrieb ein. "Ich musste schwere Kämpfe austragen, bis klar war, dass ich nicht nur Sohn, sondern auch Geschäftspartner bin."

Turbulente Momente erlebt von Have heute eher nach der Arbeit. Abends verlässt der Chef pünktlich seinen Weinhandel, um Felix (2) und Baby Sina (acht Monate) ins Bett zu bringen. Und anschließend mit Ehefrau Marita ein leckeres Glas Wasser zu trinken. Oder einen Eierlikör.