Nach dem vorläufigen Ende des Pilotenstreiks in der Nacht zum Dienstag kehrt im Flugbetrieb der Lufthansa für Hamburg nur ganz allmählich wieder Normalität ein. Auch heute gilt noch weiter ein Notflugplan. So zügig wie möglich werde die Zahl der darüber hinaus vorgesehenen Starts hochgefahren, sagte ein Konzernsprecher dem Abendblatt. Gestern gab es drei Abflüge über den ursprünglichen Notflugplan (39 Starts) hinaus- an einem normalen Wochentag sind es in Hamburg 97 Abflüge. Bundesweit sollen heute allerdings schon wieder 1400 von normalerweise 1800 Flügen stattfinden, wie das Unternehmen mitteilte. Das Ziel sei es, bis Freitag auf 100 Prozent des Normalbetriebs zu kommen. Passagiere, die bereits am Montag ihr Flugticket auf die Deutsche Bahn umgebucht hatten, können dies wieder rückgängig machen. Sowohl die Lufthansa als auch die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) gaben sich gestern vorsichtig optimistisch für eine baldige Einigung. Die Fluggesellschaft sei zuversichtlich, bis zum Ende der vereinbarten Friedenspflicht am 8. März eine Lösung hinzubekommen, sagte eine Firmensprecherin. Und VC-Sprecher Alexander Gerhard-Madjidi sagte: "Wir haben unser Ziel von Verhandlungen ohne jegliche Vorbedingungen erreicht." Gesprochen werden soll nur über die Entgelte und Arbeitsbedingungen der zu deutschem Tarifrecht angestellten Piloten - so will es der vor dem Frankfurter Arbeitsgericht gefundene Vergleich. Am Montag hatte die VC eine ihrer wichtigen Forderungen fallen gelassen. Die Lufthansa hätte nach Vorstellungen der Gewerkschaft als Ausgleich Millionen zahlen sollen, sobald ein Jet ihrer Tochtergesellschaft Lufthansa Italia von einem Piloten außerhalb des Konzerntarifvertrags geflogen wird.