Stockholm/Hamburg. Der schwedische Energiekonzern Vattenfall hat 2009 deutlich weniger verdient und will bei seiner deutschen Tochter sparen. Wie das Unternehmen in Stockholm mitteilte, schrumpfte der Nettogewinn 2009 im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Viertel auf 13,4 Milliarden Kronen (1,3 Milliarden Euro). Als Gründe wurden eine geringere Nachfrage und gesunkene Strompreise genannt. Der Umsatz stieg durch die Übernahme des niederländischen Energiekonzerns Nuon um 24,8 Prozent auf 205 Milliarden Kronen.

In Deutschland gibt es - wie berichtet - Sparpläne für die Tochter des schwedischen Staatsunternehmens. Ein Vattenfall-Sprecher sagte: "Wir stehen am Anfang von Gesprächen mit dem Betriebsrat." Angaben über Zahlen möglicher Stellenstreichungen für die 21 000 deutschen Beschäftigten wollte er nicht machen. Dies stehe "nicht im Mittelpunkt der Überlegungen". Nach Informationen des Abendblatts sollen jährlich 340 Millionen Euro bei Vattenfall in Deutschland eingespart werden. Auf längere Sicht könnte sich dadurch die Mitarbeiterzahl reduzieren.

Die deutsche Tochter hat auch 2009 mit einem Plus von 6,8 Prozent beim Betriebsgewinn auf 18,4 Milliarden Kronen den größten Teil zu den Vattenfall-Gewinnen beigetragen. Auf die Erträge drückte aber der anhaltende Stillstand der Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel seit 2007. Konzernchef Lars G. Josefsson nannte das abgelaufene Jahr für sein Unternehmen "gut angesichts schwieriger Marktbedingungen". Josefsson soll nach zehn Jahren an der Vattenfall-Spitze im Sommer vom Norweger Øystein Løseth abgelöst werden.

Schwedens Regierung als Alleineigner des Energiekonzerns hatte sich im Herbst kritisch zu den vom jetzigen Konzernchef unterzeichneten Haftungserklärungen für die beiden deutschen Atomkraftwerke geäußert. Josefsson werden auch die Pannenserien sowohl in Krümmel und Brunsbüttel wie auch in den heimischen Vattenfall-Atomkraftwerken Forsmark und Ringhals angelastet.