Gegen die geplante Kürzung der Förderung von Sonnenstrom haben gestern Tausende Beschäftigte der Solarbranche protestiert. An den Aktionen um "kurz vor zwölf" beteiligten sich 35 Unternehmen mit 20 000 Beschäftigten, sagte ein Sprecher des Bundesverbands Solarwirtschaft. Sie fürchten, dass etliche Unternehmen in Deutschland gefährdet sind, wenn die Subvention zu schnell zurückgefahren wird. Die Solarstrombranche beschäftigt in Deutschland derzeit rund 60 000 Menschen. Fotovoltaik, die Umwandlung von Sonnenlicht in Strom, ist derzeit in Deutschland die teuerste Variante der Stromerzeugung. Die Fotovoltaik als eine Form der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen wird mit gesetzlich festgelegten Vergütungen für die Einspeisung des Stroms ins Netz gefördert. Die Vergütung sinkt in jährlichen Schritten, in wenigen Jahren soll der Markt ganz ohne Subventionen auskommen.

Für die Einspeisung einer Kilowattstunde Strom aus einer 100-Kilowatt-Dachanlage erhält man derzeit 37,6 Cent. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will den Betrag von April an um weitere 15 Prozent kürzen, bei Freilandanlagen von Mai an um bis zu 25 Prozent. Die letzte reguläre Senkung war zu Beginn des Jahres vorgenommen worden.