Nun geht auch der Internationale Währungsfonds (IWF) davon aus, dass die deutsche Wirtschaft 2010 um rund 1,5 Prozent wachsen wird. Die Experten sind sich also einig, haben die Rezession abgehakt. Der Anstieg der Industrieorders, das Anlaufen des Exportmotors und der relativ stabile Inlandskonsum machen tatsächlich Mut. Allerdings sollte man bei aller Zuversicht nicht vergessen, dass vor allem der Staat mit seinen milliardenschweren Konjunkturspritzen und großzügigen Kurzarbeiterregelungen den zarten Aufschwung stützt: eine teure Therapie für den Patienten Wirtschaft, die irgendwann bezahlt werden muss.

Mit Blick auf die hohen Schuldenberge weltweit ist der Ratschlag der IWF-Fachleute, weiter an üppigen Staatshilfen festzuhalten, fragwürdig. Die Wirtschaft muss schon 2010 wieder alleine laufen lernen. Sie darf sich gar nicht erst daran gewöhnen, dass die Politik sie dauerhaft auf den Beinen hält. Denn die nächste Krise, in der der Fiskus erneut mit Milliarden helfen muss, kommt bestimmt.