Die GM-Manager haben erneut ihre mangelnde Sensibilität in Sachen Opel bewiesen. Das Aus für die Fabrik im belgischen Antwerpen ist zwar rein betriebswirtschaftlich betrachtet richtig: Es entschärft das Problem der Überkapazitäten bei dem Autobauer. Allerdings fühlen sich die europäischen Beschäftigten nun erneut vor den Kopf gestoßen.

Vor einigen Monaten mussten sie mit ansehen, wie die Amerikaner bei dem geplanten Opel-Verkauf an Magna einen völlig überraschenden Sinneswandel vollzogen. Und nun schafft der neue Opel-Chef Nick Reilly in Belgien Tatsachen, obgleich der mit dem Betriebsrat zu verhandelnde Sanierungsplan noch gar nicht steht. Dass nun die Beschäftigten ihre Bereitschaft zur Kooperation zurückziehen, hätte Reilly ahnen müssen. Verhärtete Fronten verzögern die Rettung. Das ist gefährlich. Denn die drohende Insolvenz ist noch nicht aus der Welt.