Frankfurt. Opel-Chef Hans Demant muss seinen Posten an der Spitze des Autobauers räumen. Der Europachef des Opel-Mutterkonzerns General Motors, Nick Reilly, wird selbst das Steuer bei Opel in die Hand nehmen, erfuhr die Nachrichtenagentur APD am Freitag. Reilly will gemeinsam mit seiner Frau nach Deutschland umziehen.

Das Unternehmen lehnte eine Stellungnahme ab und sprach von Spekulationen. Reilly will aber laut Opel-Betriebsratschef Klaus Franz am 15. Januar nach einer Aufsichtsratssitzung in Rüsselsheim sein neues Führungsteam vorstellen. Nach APD-Informationen werden viele Opel-Manager ihre Posten behalten. Neu besetzt werde neben der Führungsposition des Geschäftsführers auch der Posten des Finanzchefs. Amtsinhaber Marco Molinari war bereits im November zurückgetreten.

"Es wird ein Team sein, das sofort loslegen und sich den Themen unserer Agenda widmen kann", sagte Reilly. Er sprach von einer "guten Mischung aus Personen, die mit der Opel/Vauxhall-Organisation bestens vertraut sind, und anderen, die neue, innovative Ansichten und Ansätze einbringen können."

Die Entscheidung von Reilly, an die Spitze von Opel zu rücken, wurde im Aufsichtsrat begrüßt. Der britische GM-Manager sei ein "Sanierer mit Automobilverstand", sagte ein Mitglied des Kontrollgremiums. Es stehe zu erwarten, dass die Entscheidung für Reilly von den Arbeitnehmervertretern mitgetragen werde.

Demant hatte seit 2004 an der Spitze von Opel gestanden. Zuvor war er bei Opel Entwicklungschef. In seiner Zeit als Geschäftsführer wirkte er meist im Schatten des GM-Europachefs Carl-Peter Forster.