Hamburg. Das Hamburger Handwerk rechnet für 2009 mit einem um zwei Prozent niedrigeren Umsatz als 2008. "Damit wäre Hamburg weniger betroffen als das Handwerk in ganz Deutschland", sagte Josef Katzer, Präsident der Hamburger Handwerkskammer, am Mittwochabend bei der Jahresschlussversammlung vor mehr als 300 Gästen, zu denen auch Bürgermeister Ole von Beust (CDU) und sieben Senatoren zählten. Bundesweit wird für die Branche ein Rückgang von mehr als zwei Prozent erwartet. Die mehr als 15 000 Hamburger Betriebe hatten 2008 rund 13,2 Milliarden Euro eingenommen.

Katzer geht zwar für 2010 davon aus, dass auch das Handwerk die Krise spüren wird. Im Winterhalbjahr 09/10 wollen aber 87 Prozent der Firmen die Zahl ihrer Stellen stabil halten oder aufstocken. "Unsere Meister erhalten jeden vernünftigen Arbeitsplatz so lange, wie es irgend möglich ist", sagte der Präsident. Die Branche beschäftigt in Hamburg 129 000 Menschen.

Die Zahl der neu besetzten Ausbildungsplätze ist 2009 gegenüber 2008 zurückgegangen: Ende November waren es mit 2378 knapp 13 Prozent weniger. "2009 haben wir viele Ausbildungsplätze nicht besetzen können", so Katzer. Die "mangelhaften Grundkenntnisse und die unzureichende Berufsorientierung zahlreicher Schulabgänger" machten sich bemerkbar. Katzer forderte auch mehr Gewerbeflächen und einen Bürokratieabbau. Am Rande der Versammlung kündigte Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) an, sich für eine Verlängerung der Meistergründungsprämie um ein Jahr bis Ende 2010 einzusetzen. Dabei zahlt die Stadt bei einer Firmengründung 5000 Euro und weitere 5000 Euro, wenn Stellen geschaffen werden.