London. In Großbritannien müssen Banker auf ihre Boni ab sofort eine Sondersteuer zahlen. Demnach werden Bonuszahlungen von mehr als 25 000 Pfund (27 700 Euro) mit einer einmaligen Steuer von 50 Prozent belegt, sagte Finanzminister Alistair Darling gestern bei der Vorlage des Zwischen-Haushaltes im Unterhaus in London. Dabei werden jedoch die Banken selbst auf ihren Bonus-Pool besteuert. Die Banker müssen dann anschließend noch auf ihr Gehalt plus Bonus den bisherigen Steuersatz zahlen. Die Steuer solle zunächst bis 5. April 2010 gelten.

Die neue Abgabe würden dem Staat 550 Millionen Pfund einbringen, womit unter anderem die Arbeitslosigkeit reduziert werden soll, sagte Darling. Die Opposition kritisierte die Maßnahme als Populismus. Banker hatten zudem vor einer Abwanderung aus der City gewarnt, da London so die besten Leute vergraule. Darling konterte gestern die Kritik. Trotz der Probleme des Finanzsektors glaubten auch heute noch viele Geldhäuser, dass es ihre "Hauptaufgabe ist, beträchtliche Boni an ihre Angestellten zu zahlen, die ohnehin schon überdurchschnittliche Gehälter bekommen".

Die britische Regierung hatte mehrere Banken mit Steuergeldern retten müssen, weshalb der Ärger über hohe Bankerboni gewachsen war.