Rüsselsheim

In Rüsselsheim begann Adam Opel 1862 Nähmaschinen zu fertigen - und legte damit den Grundstein für einen Weltkonzern. 1924 wurde das Opelwerk in der hessischen Stadt als erstes in Deutschland mit Fließbändern ausgestattet. Nach einer Rekordinvestition von 750 Millionen Euro nahm hier 2002 das modernste Automobilwerk der Welt die Produktion auf. Die Jahreskapazität des neuen Werks liegt bei 180 000 Einheiten. Derzeit läuft an dem Standort mit 15 600 Mitarbeitern der Insignia vom Band. Auch das Internationale Technische Entwicklungszentrum ITEZ steht in Rüsselsheim - es ist Geburtsstätte für neue Technologien, die nicht nur von Opel in Europa sondern etwa für alle Mittelklasse-Modelle im weltweiten GM-Verbund genutzt werden.

Bochum

5170 Opelaner fertigen hier den neuen Astra, den Zafira und Fahrzeugteile für GM. Die Fabrik, die 1962 eröffnet wurde, ist der größte industrielle Arbeitgeber der Region und steht in Konkurrenz zu etlichen europäischen Opel-Werken: Es muss sich mit Antwerpen messen, wo ebenfalls Astras gefertigt werden. Der Standort in Belgien gilt noch als gefährdet. Astra-Modelle werden auch in Polen und in Großbritannien produziert. Bochum musste also ebenfalls einem Subventionswettlauf standhalten, denn Belgien hatte GM für Antwerpen nach Medienberichten bis zu 500 Millionen Euro in Aussicht gestellt, Polen für den Standort Gleiwitz 300 Millionen Euro und die Briten 400 Millionen. Pluspunkt für Bochum: Hier könnte bald ein Elektro-Opel gebaut werden.

Kaiserslautern

Der nun in seinem Fortbestand garantierte und seit 1966 bestehende Opel- Standort Kaiserslautern (Rheinland- Pfalz) ist heute Sitz eines Komponentenwerks und einer Motorenfertigung. Noch im vergangenen Jahr investierte das Unternehmen hier in ein neues Schweißwerk, in dem 165 Roboter der neuesten Generation in 15 Fertigungszellen unter anderem Teile für das Opel-Flaggschiff Insignia zusammenbauen. Die 3300 Mitarbeiter in Kaiserslautern sind Schnittstelle im Produktionsverbund von General Motors Europa: Sie fertigen etwa Fahrzeugkomponenten für Karosserie und Interieur aus Blech und Aluminium und beispielsweise Leichtmetallmotoren nicht nur für andere deutsche Werke sondern für die gesamte europäische Produktion.

Eisenach

Rund 1800 Mitarbeiter produzieren in der Fabrik in Thüringen den Corsa, der wegen der Abwrackprämie zuletzt Verkaufsrekorde erzielte. 1990 übernahm Opel den Autoproduktionsstandort, an dem früher der Wartburg gebaut wurde. Mehr als eine Milliarde Euro hat Opel in der Stadt mit 43 000 Einwohnern seitdem investiert. Dennoch gilt das Werk als gefährdet. Denn der Corsa wird auch in Spanien gefertigt, und dieses Werk lobte GMEuropa- Chef Reilly kürzlich bei einem Besuch für seine Effizienz. Außerdem hat Spanien Hilfen von 400 Millionen Euro in Aussicht gestellt, um GM für den Erhalt der 7000 Arbeitsplätze in Saragossa zu gewinnen. Eisenach wäre für GM aber auch ein Filetstück, das sich gut an andere Autobauer verkaufen ließe.