Hansestadt ist neben München der stabilste Markt in Deutschland - Käufer profitieren von niedrigen Zinsen. IVD Nord: Auch Wohnungen werden im Schnitt um 1,3 Prozent teurer.

Hamburg. Der Hamburger Immobilienmarkt kommt weitestgehend unbeschädigt aus der aktuellen Finanzkrise und kann sogar leichte Preissteigerungen verzeichnen. "Hamburg ist neben München die einzige Großstadt in Deutschland, der in diesem Herbst in keinem Marktsegment Preisrückgänge verzeichnet", sagt Gerhard Feldmann, Sprecher des Immobilienverband Deutschland (IVD), Region Nord.

Die Aussage bezieht sich auf den Gesamtmarkt. Das schließt allerdings nicht aus, dass einzelne Objekte in weniger gefragten Lagen nur mit Preisabschlägen verkauft werden können.

Die Preise für Einfamilienhäuser mit ortsüblicher Grundstücksgröße sind in Hamburg seit 2008 um 2,6 Prozent gestiegen. So beziffert der IVD Nord den Durchschnittswert eines Einfamilienhauses mit mittlerem Wohnwert in Hamburg mit 270 000 Euro. Dahinter verbergen sich 125 Quadratmeter (m⊃2;) Wohnfläche in normaler Wohnlage und Ausstattung. Einfamilienhäuser mit gutem Wohnwert (150 m⊃2; in guter Wohnlage und mit guter Bausubstanz) kosten im Schnitt 360 000 Euro und damit 2,8 Prozent mehr als noch im Herbst 2008.

Den höchsten Preisanstieg verzeichnen höherwertige Häuser (200 m⊃2; in sehr guter Wohnlage) mit einem Plus von 4,3 Prozent auf 720 000 Euro. Reihenhäuser mit gutem Wohnwert (100 m⊃2;, Mittelhaus) wurden unterdessen um zwei Prozent teurer und kosten 250 000 Euro.

"Der durchschnittliche Preisanstieg bei Eigentumswohnungen aus dem Bestand in Höhe von 1,3 Prozent geht auf die Entwicklung bei höherwertigen Wohnungen zurück", sagt Feldmann. So verteuerten sich Wohnungen mit gutem Wohnwert (70 m⊃2;) um 2,6 Prozent auf 1980 Euro pro Quadratmeter.

Für neu errichtete Wohnungen in diesem Segment müssen 600 Euro mehr pro Quadratmeter aufgewendet werden.

Die Stabilität des Hamburger Immobilienmarktes führt Feldmann darauf zurück, dass Hamburg Preissteigerungen wie in anderen Regionen nicht mitgemacht hat.

Ein Einfamilienhaus in München ist 87 Prozent teurer als in Hamburg. Kölner müssen für ein vergleichbares Objekt noch 25 Prozent mehr bezahlen. Insgesamt liegen die Preise in Hamburg für Einfamilienhäuser noch knapp unter dem Niveau des Jahres 2000. "Käufer profitieren außerdem von niedrigen Zinsen", sagt Feldmann. "Aber die Banken verlangen mehr Eigenkapital."

Der IVD Nord umfasst die Länder Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mit 1000 Mitgliedern. Durch die Vermittlung von Immobilien erzielen sie im Jahr einen geschätzten Umsatz von 1,5 Milliarden Euro allein in Hamburg.