Das Ende von Arcandor ist ein Trauerspiel. Zigtausende Mitarbeiter müssen jetzt ausbaden, was ihre Manager, allen voran Thomas Middelhoff, in den vergangenen Jahren angerichtet haben.

Statt Karstadt als profitable Kaufhauskette neu auszurichten, wie dies bei Kaufhof geschah, wurden offenbar immer nur neue Löcher gerissen, um alte zu stopfen. Statt zu sanieren, wurde alles, was nicht niet- und nagelfest war, verkauft. Nicht nur das Management, auch der Aufsichtsrat (inklusive der Arbeitnehmervertreter), der den Vorstand kontrollieren soll, muss sich die Frage gefallen lassen, wie es zum Untergang von Arcandor mit Karstadt und Quelle kommen konnte. Die Mitarbeiter fühlen sich verraten, zumal der Middelhoff-Nachfolger Karl- Gerhard Eick auch kein gutes Bild abgibt. Juristisch ist die Zahlung von 15 Millionen Euro für sechs Monate Amtszeit gerechtfertigt. Doch aus moralischer Sicht hat Eick schon verloren. Mitarbeiter, die nach der Arcandor- Insolvenz ohne Job sind, dürfte es zudem nur wenig trösten, dass er ein Drittel seiner Millionen in eine Stiftung einbringen will.