Ihre Firma gründete sie 1988 im Alter von 45 Jahren: Heute beschäftigt Sylvia Warner (67) in ihrem Unternehmen Karo Gebäudereinigung mehr als 600 Mitarbeiter. “Der größte Teil ist sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Die Mitarbeiter erhalten Tariflohn", sagt sie. Die Auftraggeber, etwa die Stadt Hamburg, honorieren die Tatsache, dass das Unternehmen echte Arbeitsplätze schafft. "Nur zufriedene Mitarbeiter garantieren zufriedene Kunden", sagt die Chefin und handelt nach ihrem Leitspruch. 2008 wurde sie von der Handwerkskammer Hamburg für ihr soziales Engagement ausgezeichnet, 2007 überreichte ihr Bundesarbeitsminister Olaf Scholz das Bundesverdienstkreuz am Bande, um nur einige Ehrungen zu nennen.

In den 80er-Jahren war Sylvia Warner in ihrer Branche eine Exotin. Eine Frau, die die Meisterprüfung als Gebäudereinigerin machen wollte, war den ausschließlich männlichen Prüfern höchst selten untergekommen. Sie bestand die Aufnahmeprüfung, machte den Meistertitel, ohne den man damals kein Unternehmen gründen konnte.

Heute zählt sie zu den festen Größen in der Branche. Sylvia Warner berät auch Architekten und Investoren bei der Bauplanung. "Ein falscher Bodenbelag kann die Reinigungskosten erhöhen", sagt sie.

Die Wirtschaftskrise macht sich auch in ihrer Branche bemerkbar. Einige Kunden kündigten - und sind schon wieder zurückgekehrt.

Ihre Firma hat Sylvia Warner inzwischen an zwei langjährige Mitarbeiter fast vollständig verkauft. Sie selbst hält noch zwölf Prozent, ist Prokuristin und kommt nicht mehr jeden Tag zwölf Stunden ins Unternehmen. Was sie mit ihrer neuen Freizeit macht? Bauherren beraten, damit die Reinigungskosten nach Fehlplanungen nicht zu hoch ausfallen, Schulungen für Reinigungskräfte zum Thema Ergonomie durchführen und Artikel schreiben. Etwa für die Fachzeitschrift "Rationell Reinigen".