Im Zuge der Wirtschaftskrise müssen wieder mehr Menschen privat Insolvenz anmelden.

Hamburg. Ein Vergleich der ersten beiden Quartale 2009 zeige eine Zunahme von 30 491 auf 31 026 Fälle (plus 1,75 Prozent), hat die Auskunftei Bürgel Wirtschaftsinformationen errechnet. Allerdings ging in Hamburg die Zahl der Insolvenzen vom ersten zum zweiten Quartal von 902 auf 843 Fälle zurück - das ist die beste Entwicklung aller Länder.

Mit den bundesweiten Zahlen wurde jedoch ein mehrjähriger Abwärtstrend gebrochen. 2008 waren noch 120 289 Bürger überschuldet, ein Rückgang von 12,2 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Für dieses Jahr rechnet Bürgel nun wegen der steigenden Firmenzusammenbrüche mit bis zu 140 000 Privatpleiten.

Negativer Spitzenreiter in der regionalen Auswertung war die Hansestadt Bremen mit 139 Pleiten auf 100 000 Einwohner, gefolgt von Niedersachsen (109) und Schleswig-Holstein (108). Besser haushalten konnten dagegen Verbraucher in Bayern (58) und Thüringen (45).

Tendenziell melden mehr Männer als Frauen Insolvenz an. Nur in der Altersgruppe bis 25 Jahre sind es mit 55,3 Prozent mehr Frauen als Männer. Bei den 18- bis 25-Jährigen schnellte die Zahl der Betroffenen im zweiten Quartal um 28 Prozent nach oben - von 1299 auf 1622 Fälle.