Während sich die “großen“ Schulkinder auf die Ferien freuen, fiebern die Kleinen der Einschulung entgegen. Abendblatt.de gibt Tipps für den Ranzenkauf.

Hamburg. Nur noch wenige Wochen sind es bis zur Einschulung. Trotz der Wirtschaftsflaute sparen die Hamburger nicht an Schulranzen und Federtaschen für ihre Kinder. "Wir haben bislang keine Umsatzrückgänge bemerkt", sagte der Geschäftsführer von Karstadt an der Mönckebergstraße, Werner von Appen, dem Abendblatt. "Die Verbraucher achten vor allem auf möglichst rückenschonende Ranzen für die Kinder sowie auf das Design."

Ähnlich sieht es bei der Schreibwarenkette Schacht & Westerich aus. "Qualität steht für die Kunden an oberster Stelle", sagt Inhaber Thomas Rasehorn. Auch kleine Geschäfte berichten von stabilen Verkäufen, spüren allerdings eine größere Preissensibilität bei Kunden.

"Viele Eltern schlucken schon heftig, wenn sie hören, dass sie gut 100 Euro für einen vernünftigen Schulranzen ausgeben sollen", sagt Katharina Bothur, Inhaberin eines Schreibwarenladens in Ottensen. Beliebt seien daher preisgünstige Komplettpakete mit Ranzen und Federtasche. Zudem achteten die Eltern auf schlichte Modelle, die die Kinder vier oder fünf Jahre lang tragen könnten, ohne ihrer überdrüssig zu werden.

Die Stiftung Warentest rät in ihrem jüngsten Schulranzen-Test, nicht nur auf Design und Tragekomfort, sondern auch auf die gute Erkennbarkeit der Ranzen im Straßenverkehr zu achten. Maßstab hierfür ist die Norm DIN 58124, die auf Vorder- und Seitenteilen sowohl retroflektierende als auch fluoreszierende Materialien vorschreibt.

Marktführer ist Testsieger

Retroflektierend heißt, dass in der Dunkelheit das Licht der Scheinwerfer wie bei Katzenaugen zurückgeworfen wird. Dabei sollen zehn Prozent der Gesamtfläche diesen Katzenaugeneffekt aufweisen. Zudem sollen 20 Prozent der Fläche fluoreszieren, also am Tag und in der Dämmerung weithin aufleuchten. Für den Tragekomfort wichtig sind vor allem die Gurte. Sie sollten mindestens vier Zentimeter breit und gut gepolstert sein. Der Ranzenrücken sollte laut Stiftung Warentest körpergerecht geformt und ebenfalls gut gepolstert sein.

Am besten schnitten im Test zwei Modelle des Marktführers Scout ab, die sowohl in der optischen Warnwirkung als auch beim Tragekomfort überzeugen konnten. Als "mangelhaft" bewerteten die Tester jeweils ein Modell von McNeill und eines von Halma, die beide an fluoreszierenden Signalflächen sparten.

Expertin Bothur rät Eltern, einen Ranzen immer mit dem Kind zusammen zu kaufen und ihn mit und ohne Jacke Probe zu tragen. "Der Ranzen sollte so sitzen, dass Nacken und Po frei sind", sagt sie. Zudem gelte: je leichter der Ranzen, desto besser.