Die deutsche Schifffahrtsbranche leidet immer stärker unter der Zurückhaltung der Banken bei Finanzierungen.

So zahlen 41 Prozent der Reeder derzeit höhere Zinsen als vor der Krise, wie aus der gestern vorgestellten Studie der Beratungsfirma PriceWaterhouseCoopers (PwC) hervorgeht. "Noch vor zwölf Monaten wurde bei Finanzierungen 20 Prozent Eigenkapital verlangt. Jetzt sind es mehr als 38 Prozent", sagte Claus Brandt, der Leiter des maritimen Kompetenzcenters bei PwC. 15 Prozent der befragten 101 deutschen Hochseereedereien, die 80 Prozent des Marktes abbilden, mussten die Absage von Krediten hinnehmen.

83 Prozent der Reedereien mussten ihre Finanzierungskonzepte aufgrund der Wirtschaftskrise anpassen. 55 Prozent erwarten, dass sie geplante Investitionen verschieben werden. 35 Prozent haben schon Schiffe stillgelegt. Bei 37 Prozent der Firmen müssen voraussichtlich Neubauaufträge verschoben, bei 17 Prozent storniert werden. Fast die Hälfte der Reedereien ist der Studie zufolge von Auslastungsproblemen betroffen. 19 Prozent der Reeder rechnen demnach mit Entlassungen, 16 Prozent mit Kurzarbeit. In der Passagier- und Fährschifffahrt erwartet keine der neun befragten Firmen höhere Preise, zwei sehen sinkende Erlöse.