Der Sportwagenbauer Porsche hat seine Bemühungen aufgegeben, doch noch einen Kredit von der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Höhe von 1,75 Milliarden Euro zu bekommen.

Hamburg. Nachdem der erste Antrag abgelehnt worden war, hatte die KfW angeboten, diesen nachzubessern. Davon will das mit neun Milliarden Euro verschuldete Unternehmen nach eigenen Angaben "keinen Gebrauch machen, um seine Glaubwürdigkeit sicherzustellen". Man werde nun "Gespräche über alternative Finanzierungsmöglichkeiten aufnehmen".

Tatsächlich habe sich schon in den vergangenen Wochen abgezeichnet, dass Porsche den Kredit auf keinen Fall bekommen würde, sagte Christian Breitsprecher, Autoanalyst bei Oppenheim Research, dem Abendblatt. Er ist aber sicher: "Porsche geht nicht pleite." Im Notfall stünde Volkswagen bereit, den Stuttgartern zu Hilfe zu kommen.

Porsche hatte sich bei dem Versuch, die vollständige Kontrolle über VW zu erlangen, finanziell verhoben. Allerdings hatte sich Porsche 51 Prozent der VW-Stimmrechte und Optionen über weitere 24 Prozent gesichert. Einen Vorschlag aus Wolfsburg, umgekehrt für drei bis vier Milliarden Euro insgesamt 49 Prozent an Porsche zu übernehmen, hatte der Premiumhersteller gestern jedoch brüsk abgelehnt.

Stattdessen sieht man die eigene Verhandlungsposition gegenüber VW nun gestärkt: Der Staatsfonds des Emirats Katar hat ein schriftliches Angebot vorgelegt, das den Einstieg bei der Porsche Holding und den Kauf der Optionen auf VW-Aktien beschreibe, wie ein Unternehmenssprecher gestern in Stuttgart sagte. Jetzt werde die Höhe des Preises verhandelt. Breitsprecher hält es für möglich, dass Porsche die VW-Optionen nur mit Verlust an Katar verkaufen kann.