Mit dem Treuhandmodell in Verbindung mit einem staatlich verbürgten Kredit will sich die Bundesregierung den Zugriff auf Opel bei einer möglichen Insolvenz der US-Muttergesellschaft General Motors (GM) sichern. Mit dem Kredit soll der Autobauer während der Verhandlungen mit Investoren finanziell gestützt werden. Die Treuhand soll von einer privaten Institution, einer Anwaltskanzlei oder einem Unternehmensberater übernommen werden. "Das Treuhandmodell ist eine sanierungsunterstützende Maßnahme", sagte der Hamburger Wirtschaftsanwalt Klaus Matzen dem Abendblatt. Die Bundesregierung stelle mit diesem Modell sicher, dass GM nicht einfach Teile von Opel verkaufen könne.

Weil in der Treuhandlösung für Opel die beteiligten Regierungen und GM gleichberechtigt das Kommando haben sollen, könnte die Bundesregierung immer ein Veto gegen einen möglichen Verkauf der deutschen Tochter einlegen. Würde GM Opel mit in die Insolvenz reißen, würde letztlich jeder Einfluss aus Detroit verloren gehen. Denn dann könnte allein ein deutscher Insolvenzverwalter die Vermögensgegenstände von Opel verwerten. (mw)