Das Konzept: Über die Pläne des US-Finanzinvestors Ripplewood ist bisher nur wenig bekannt. Opel-Konzernbetriebsratschef Klaus Franz hat das Übernahmeangebot der Firma, die in Banken und Telekommunikation investiert und beim Autozulieferer Honsel beteiligt ist, aber bereits begrüßt: Es sei "absolut logisch und nachvollziehbar", sagte Franz der "Welt". Leider werde es in der aktuellen Diskussion nicht angemessen wahrgenommen. Bei Ripplewood liegt der staatliche Kreditbedarf bei unter fünf Milliarden Euro. Die US-Amerikaner gehen offenbar von Streichungen in der Größenordnung von 10 000 Stellen aus.

Das Urteil: Autoexperte Willi Diez sieht den möglichen Einstieg von Ripplewood besonders kritisch. Der Investor biete anders als Magna oder Fiat keine eigene Fahrzeugproduktion und damit keine Möglichkeit zur Ersparnis in der Fertigung oder im Einkauf. Opel gilt alleine mit seinen rund 1,5 Millionen produzierten Fahrzeugen im Jahr aber als zu klein für ein längerfristiges Überleben. Schon der Fall des von der Beteiligungsgesellschaft Cerberus kontrollierten US-Autobauers Chrysler habe gezeigt, dass der Einstieg eines Finanzinvestors keine optimale Lösung für einen Autobauer darstellen könne. Diez vermutet sogar, Ripplewood könne es bei dem Engagement einzig auf die Staatshilfen abgesehen haben und einen raschen Weiterverkauf von Opel im Sinne haben.