25 Jahre Staatsreederei der DDR, nach der Wende weitergefahren und die Entscheidung “nie bereut, weil Büros an Land mir nicht liegen“ - Klaus Hein (58) ist ein echter Seebär. Jetzt ist der 58-Jährige seinem Zuhause so nah wie noch nie, seit er 1968 erstmals zur See fuhr.

Zurzeit versorgt er die stillgelegten Containerfrachter "Northern Trust" und "Northern Valour" der Rendsburger Reederei Karl Schlüter - und vom Rostocker Liegeplatz der Schiffe sind es nur 25 Kilometer bis zu seinem Heim in Ziesendorf.

Der Leitende Ingenieur (Chief) hat als Reiniger und Motorenhelfer angefangen, später die Seefahrtschule in Rostock-Warnemünde besucht und sich bis 1986 vom Vierten bis zum Ersten Ingenieur hochgearbeitet. Als die Wende kam, war er auf dem Weg von Brasilien nach Europa. "Wir wussten nicht, was abgeht", sagt Hein. Nach dem Einlaufen in Rostock gab es Urlaub, dann begann die nächste Reise. Wie immer. Doch die Staatsreederei DSR wurde verkauft. Hein wechselte zu Leonhardt & Blumberg nach Hamburg - jenem Hafen, in dem er als Jüngster an Bord 1968 seinen 18. Geburtstag gefeiert hatte. Seit 1998 ist er nun bei Schlüter. Dort folgen in der Regel auf vier Monate Fahrt vier Monate Urlaub.

Seine Frau Elke und er seien "zufrieden mit ihrem Leben", sagt der Seemann, der Tochter und Sohn sowie vier Enkel hat. Zu Hause warten Haus und Garten. "Und dort", sagt Hein, "ist immer was zu tun." (rz)