Dass er erleichtert ist, streitet Reiner Brüggestrat, 55, nicht ab. Denn gestern sind die über ein Jahr verteilten Feiern zum 150-jährigen Bestehen der Hamburger Volksbank mit einer großen Abschlussveranstaltung zu Ende gegangen. Die zahllosen Gespräche am Rande der Feierlichkeiten haben ihm zweifellos aber auch gezeigt, dass er längst ein Teil der Hamburger Gesellschaft geworden ist.

Dabei ist Brüggestrat - geboren in Bochum - ein Kind des Ruhrgebiets; dort hat er bis zum Wechsel an die Elbe vor zwölf Jahren auch stets gearbeitet. "Als kühl oder gar verschlossen habe ich die Hanseaten aber nie empfunden", sagt er. "Man muss nur manchmal den ersten Schritt tun." Seine Frau, mit der er seit 30 Jahren verheiratet ist, und die beiden Kinder Julian und Sarah, heute 17 und 21 Jahre alt, hatten jedoch zunächst Vorbehalte. Auch die sind längst überwunden. Inzwischen ist Brüggestrats Frau, ursprünglich promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin wie er selbst, als Heilpraktikerin tätig. Tochter Sarah studiert Medizin in Hamburg - es war ihr Wunschort.

Von Heimfeld aus fährt der bodenständige Banker häufig mit der S-Bahn zur Arbeit. In der Freizeit hält er sich mit Nordic Walking fit und spielt Fußball beim Hobbyverein FC Vorstand. Zuletzt hätten die Manager mit 0:3 gegen die Rathauskicker verloren, sagt Brüggestrat. "Aber die haben auch viele junge Leute in der Mannschaft." (v.m.)