Die Krankenversicherung wächst um 13.000 Personen. Im Jahr 2012 steigen die Beiträge um ein Prozent. Damit sei die Gruppe gut aufgestellt.

Hamburg. Mit einem Zuwachs der Beitragseinnahmen um rund ein Prozent im ersten Quartal ist die Versicherungsgruppe Signal Iduna gut in das Jahr 2012 gestartet. Die Gruppe sei "strategisch gut aufgestellt, wir sind wirtschaftlich gesund und können uns neuen Herausforderungen stellen", sagte der Vorstandschef Reinhold Schulte bei der Bilanzvorlage in Hamburg.

Einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion sieht die Signal Iduna, die ein Vermögen ihrer Kunden von insgesamt knapp 54 Milliarden Euro verwaltet, derzeit relativ gelassen. "Schon seit Anfang März halten wir keine griechischen Staatsanleihen mehr", sagte Finanzvorstand Ulrich Leitermann. Im Hinblick auf die Finanzmärkte hält er ein Ausscheiden des hoch verschuldeten Landes aus dem Euro-Verbund für "beherrschbar".

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Im vergangenen Jahr sind zwar die Beitragseinnahmen des Unternehmens mit Doppelsitz in Dortmund und Hamburg, das zu den zehn größten Versicherungen in Deutschland gehört, um drei Prozent auf 5,64 Milliarden Euro gesunken. Dies habe aber allein daran gelegen, dass man Einmalbeiträge in der Lebensversicherung "ganz bewusst nicht angenommen" habe, erklärte Schulte. Im Hauptgeschäft, der Krankenversicherung, stiegen die Beitragseinnahmen der beiden zur Gruppe gehörenden Gesellschaften dagegen um drei Prozent auf 2,7 Milliarden Euro.

Dabei beruhe das Wachstum in dieser Sparte nicht allein auf Prämienerhöhungen: Für 2011 habe man die Beiträge bei der Signal Krankenversicherung um 2,0 Prozent angehoben, für 2012 sei eine Verteuerung um 1,0 Prozent beschlossen, und für 2013 sei ein Plus von 0,3 Prozent vorgesehen. "Die Horrorszenarien zur Beitragsexplosion in der privaten Krankenversicherung, über die zuletzt viel gesprochen wurde, sind zumindest für unsere Gesellschaften nicht zutreffend", so Schulte.

Die Zahl der Kunden in der Krankenvollversicherung legte um netto 13.000 auf gut 608.000 zu, wobei allein die Deutscher Ring Krankenversicherung, die sich im Jahr 2009 mit Signal Iduna zusammenschloss, 11.000 Neukunden beisteuerte. Als Folge der Entflechtung der Hamburger Gesellschaft und ihrer früheren Schwesterfirmen, die weiter zur schweizerischen Baloise-Gruppe gehören, erhöhte sich die Mitarbeiterzahl der Signal Iduna um 3,5 Prozent auf 13.200 Personen.

Obwohl sich der operative Gewinn verbesserte, nahm der Jahresüberschuss auf 76 (82) Millionen Euro ab, weil man mehr Geld in die Rückstellung für Beitragsrückerstattung einstellte. Damit wolle man künftige Beitragserhöhungen abmildern, so Schulte.

Der Versicherer ist Namenssponsor für den Signal Iduna Park, Heimat des deutschen Meisters und Pokalsiegers Borussia Dortmund. Die Erfolge der Mannschaft hätten den Bekanntheitsgrad des Unternehmens erheblich gesteigert, sagte Schulte.