Signal-Iduna und Deutscher Ring Krankenversicherung kommen in Hamburg unter ein Dach

Hamburg. Für die 800 Mitarbeiter der Deutscher Ring Krankenversicherung in Hamburg steht ein Umzug zu ihren neuen Kollegen von Signal-Iduna an. "Wir werden ihnen einen adäquaten Platz bieten und hoffen, dass wir zum Jahreswechsel zusammenziehen können", sagte jetzt Signal-Iduna-Chef Reinhold Schulte.

"Wir sind dazu in Gesprächen, es gibt derzeit drei Möglichkeiten", so Schulte. Angestrebt werde ein "zentraler Standort". Bis Ende März solle eine Entscheidung fallen. Schulte bezeichnete die Entflechtung der Krankenversicherungssparte des Deutschen Rings, die sich im Jahr 2009 mit Signal-Iduna zusammengeschlossen hatte, von den früheren Schwestergesellschaften der Deutscher-Ring-Gruppe als eine "tolle Leistung", die aber allein Signal-Iduna etwa zehn bis zwölf Millionen Euro gekostet habe.

Die Schwierigkeit lag nicht zuletzt darin, dass die betroffenen Mitarbeiter laut Arbeitsvertrag für die Krankenversicherung, aber gleichzeitig auch für die Lebens- und Sachversicherung des Deutschen Ring tätig waren. Inzwischen seien fast alle Verträge eindeutig zugeordnet, so Schulte. Außerdem seien die nun zu Signal-Iduna gehörenden Beschäftigten im Firmengebäude des Deutschen Ring an der Ludwig-Erhard-Straße auch räumlich getrennt untergebracht. In Hamburg hat die Signal-Iduna nun 3700 Mitarbeiter, mehr als am zweiten Firmensitz Dortmund. Insgesamt erwirtschaftete die Gruppe mit 13 000 Beschäftigten im vergangenen Jahr Beitragseinnahmen von gut 5,5 Milliarden Euro.

Das Unternehmen habe ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr hinter sich, sagte Schulte. Wie in der Branche insgesamt habe es auch bei der Signal-Iduna Zuwächse in der Kranken- und in der Sachversicherung gegeben, dagegen habe die Lebensversicherung wegen des Verzichts auf Einmalbeiträge ein Minus verzeichnet.

An den drei Standorten Dortmund, Paderborn und Arnsberg läuft derzeit ein Modellversuch zum Vertrieb über "Social Media", und die ersten Erfahrungen seien "beeindruckend", sagte Schulte. Speziell dafür eingestellte junge Mitarbeiter hätten über Facebook Kontakte angebahnt, die bereits zum Abschluss von mehreren Tausend Verträgen führten.

Angesichts der Schuldenkrise müsse man sich zunehmend Gedanken darüber machen, wie man das Geld der Kunden künftig noch sicher anlegen könne, erklärte der Konzernchef. Im Jahr 2011 habe die Gruppe aus dem Anlagekapital von 54 Milliarden Euro eine Verzinsung von 4,1 Prozent erzielt. "Mehr als zehn Prozent unseres Anlagevermögens sind in Immobilien investiert, und das hat sich sehr bewährt", sagte Schulte. Eine immer wichtigere Rolle werde künftig die Bereitstellung von Eigenkapital für mittelständische Unternehmen spielen. Die Aktienquote jedoch liegt nur bei rund einem Prozent der Kapitalanlagen und soll derzeit auch nicht aufgestockt werden: "Das ist im Moment zu unsicher." Auch wegen der ansteigenden Staatsverschuldung werde die private Vorsorge auf längere Sicht aber an Bedeutung zunehmen, ist Schulte überzeugt.