Männer wie Norbert Sach wird es im Hamburger Hafen nicht mehr lange geben. In seinem Arbeitsleben, das mittlerweile ein halbes Jahrhundert umfasst, hat der 63-Jährige zwei komplett verschiedene Epochen erlebt. Als er zu Beginn der 1960er-Jahre in den Hafen kam, war der Umschlag dort von knochenhartem Stückgutgeschäft geprägt. Kästen und Kisten, Fässer und Gebinde jeder Art wurden in tage-, teils wochenlanger Arbeit von den Schiffen gelöscht und auf die Decks verladen. Heute steckt all das in Containern.

Fast alles. Der Umschlag von Schwergut, den Sach als Lademeister auf dem Hansa Terminal von Buss überwacht, birgt Reminiszenzen an die alten Zeiten. Hier wird sie noch praktiziert, die strapaziöse körperliche Ladearbeit mit ganz speziellen Anforderungen an jedes einzelne Stück.

Der Ausgleich, den der verheiratete Vater eines erwachsenen Sohnes dafür in der Freizeit sucht, passt zu seinem Beruf. Seit mehr als 30 Jahren übt er sich in der Kampfkunst des Karate. Und wann immer er kann, setzt sich der Hafenveteran auf seine Harley-Davidson und sucht sich die schönsten Wege in seiner Heimatstadt Hamburg. "Das Cruisen mit dem Motorrad", sagt Sach, "entspannt ganz ungemein. Vor allem bei diesem Wetter."