Hamburg. Die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie will den Tarifabschluss aus Baden-Württemberg, der Lohn- und Gehaltserhöhungen von 4,3 Prozent vorsieht, grundsätzlich übernehmen. Das kündigte der Hamburger Arbeitgeberverband Nordmetall an, der 250 Unternehmen der Branche aus Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem nordwestlichen Niedersachsen vertritt. Das Ergebnis sei eine vernünftige Lösung, sagte Nordmetall-Verhandlungsführer Thomas Lambusch. Mit der Lohnerhöhung seien "die Arbeitgeber allerdings an die obere Grenze der Belastbarkeit gegangen".

Der vom Arbeitgeberverband Südwestmetall und der Gewerkschaft IG Metall ausgehandelte Tarifvertrag, der rückwirkend von Mai an gilt und bis Ende April 2013 laufen soll, ist der höchste Abschluss seit 1992. Zudem haben sich beide Parteien darauf verständigt, dass die Unternehmen künftig versuchen sollen, jeden Auszubildenden unbefristet zu übernehmen.

Beim heftig umstrittenen Thema der Festanstellung von Leiharbeitern konnte sich die Gewerkschaft allerdings nicht ganz durchsetzen. Sie erreichte nur ein größeres Mitspracherecht des Betriebsrats und die Zusage, dass die Zeitarbeiter spätestens nach zwei Jahren im Betrieb fest eingestellt werden müssen. "Tarifverträge sind kein Wunschkonzert", sagte IG-Metall-Chef Berthold Huber.