Zehn Milliarden Euro hat Opel die Konzernmutter General Motors (GM) in den vergangenen zehn Jahren gekostet - und selbst in einer Zeit, in der zum Beispiel VW Rekordgewinne einfährt, kommen die Rüsselsheimer nicht aus den roten Zahlen heraus.

Drei Jahre nach der Beinahepleite bietet Opel schon wieder ein desolates Bild: Die Werke sind erschreckend schwach ausgelastet, der Marktanteil ist zuletzt auf nur noch sieben Prozent in Deutschland gefallen und das Markenimage ist im Keller. Als Antwort auf die Misere fällt den Konzernherren in Detroit wieder einmal nur ein Sparprogramm ein.

Angesichts dieser dürftigen "Strategie" muss man sich fragen, ob dahinter nur Ratlosigkeit steckt - oder vielleicht sogar Schlimmeres. Denn während Opel ausblutet, bringt GM immer mehr Autos der Schwestermarke Chevrolet auf die europäischen Märkte. Die eigentlich naheliegende Idee, diese Fahrzeuge dann wenigstens auch in Opel-Werken zu produzieren, kommt aber offenbar nur dem Betriebsrat in Rüsselsheim.

Dabei wird immer deutlicher, dass nur eine vollständige Strategiewende den schlingernden Traditionshersteller wieder auf die Erfolgsspur bringen kann: GM muss Opel die Freiheit geben, mit attraktiven neuen Modellen auch außerhalb der wachstumsschwachen europäischen Märkte aktiv zu werden. Natürlich erfordert das Investitionen in Milliardenhöhe. Aber was passiert, wenn man die Kreativität der Entwickler beschneidet und den Geldhahn nur immer weiter zudreht, konnte man bei erst jüngst bei einem europäischen Hersteller besichtigen: Bei Saab, der einstigen Schwestermarke von Opel, die in die Insolvenz ging.