Auf Tagesgeldkonten gibt es oft höhere Zinsen. Ein Wechsel kann sich lohnen

Hamburg. Wer sein Geld auf einem traditionellen Sparbuch parkt, verschenkt jedes Jahr eine Menge Zinsen. Nach einer neuen Studie der FMH-Finanzberatung könnten die Bundesbürger im Jahr bis zu zwei Milliarden Euro mehr an Zinsen erhalten, wenn sie ihr Geld, das bisher auf Sparbüchern liegt, auf Tagesgeldkonten anlegen würden. Laut einer Umfrage besitzen derzeit 63 Prozent aller Bundesbürger Sparbücher, auf denen sie rund 100 Milliarden Euro deponiert haben.

Im Durchschnitt zahlen die Geldinstitute auf Sparbucheinlagen 0,6 Prozent Zinsen, große Institute wie die Deutsche Bank oder Commerzbank mit 0,25 Prozent sogar noch weniger. Auf den Tagesgeldkonten werden je nach Bank deutlich höhere Sätze bezahlt. So wurden 2008 den Anlegern für die damals 90 Milliarden Euro Erspartes insgesamt 0,978 Milliarden Zinsen gutgeschrieben. Auf einem durchschnittlich verzinsten Tagesgeldkonto hätte das Geld 2,934 Milliarden Euro eingebracht, sagt FMH-Finanzexperte Udo Keßler: "Die Sparer verschenken also 1,956 Milliarden Euro."

Die Anlage von Geld auf Sparbüchern zahlt sich auch nach Ansicht der Hamburger Verbraucherzentrale nicht aus, sagt Edda Castelló: "Das ist nur ein gutes Geschäft für die Banken und nicht für die Kunden."