Bei den meisten Anlegern hat es sich längst herumgesprochen: Auf Tagesgeldkonten locken deutlich höhere Zinsen als auf dem traditionellen Sparbuch mit der klassischen dreimonatigen Kündigungsfrist. Unterschiede von bis zu zwei Prozentpunkten sind keine Seltenheit und können selbst bei Kleinsparern zu Mehreinnahmen von mehreren Hundert Euro im Jahr führen. Allerdings sollte man bei den Tagesgeld-Offerten der nicht immer bekannten Geldhäuser achtsam sein. Zum einen unterliegen nicht alle Anbieter der großzügigen Einlagensicherung des Bundesverbandes deutscher Banken. Zum anderen gelten großzügige Zinsversprechen häufig nur für Neukunden und für einen sehr überschaubaren Zeitraum.

Wer sich dauerhaft hohe Zinsen auf sein Erspartes sichern will, muss viel Zeit investieren. Denn es ist nicht damit getan, dass man die Anfangskonditionen genau studiert. Zudem muss der Anleger die Zinsentwicklung bei seiner und bei alternativen Banken ständig im Auge behalten. Denn Tagesgeldzinsen verändern sich mittlerweile beinahe im Monatsrhythmus.

So kann aus einer besonders attraktiven Anlage innerhalb weniger Wochen ein Produkt mit Minirendite werden - und kaum jemand hat es gemerkt. Denn eine schriftliche Information über Zinssenkungen schickt so gut wie keine Bank ins Haus. Lockangebote über kurzfristige Zinserhöhungen liegen dagegen reichlich im Briefkasten. Diese Lücke bei der Informationspflicht der Geldhäuser sollte der Gesetzgeber schnell schließen. Es wäre ein Gebot der Fairness und für alle Zinsjäger eine große Erleichterung bei der Suche im Angebotsdschungel der Banken.