Weltweites Sparprogramm trifft auch die Technik-Tochter in Fuhlsbüttel. Wie viele Stellen genau abgebaut werden ist noch nicht bekannt.

Hamburg. Durch das aktuelle Sparprogramm der Lufthansa sind in Hamburg mehrere Hundert Arbeitsplätze bedroht. Möglicherweise müsse bei Lufthansa Technik eine höhere dreistellige Zahl von Stellen in der Verwaltung abgebaut werden, sagte Unternehmenssprecher Bernd Habbel dem Abendblatt. Eine konkrete Zahl könne er noch nicht nennen. "Erst müssen wir bis zum Herbst mögliche Doppelfunktionen und andere Einsparmöglichkeiten analysieren." Wie der Gesamtkonzern komme aber auch die Tochtergesellschaft mit Sitz in Fuhlsbüttel nicht um eine Schrumpfkur herum.

Habbel schloss nicht aus, dass es im Rahmen des Stellenabbaus auch zu betriebsbedingten Kündigungen kommen wird. Er betonte aber, dass vorrangig nach sozialverträglichen Lösungen gesucht werde. Bei Lufthansa Technik in Hamburg arbeiten rund 7500 Menschen, deutschlandweit beschäftigt die Tochter rund 13 000 Mitarbeiter.

Nach einem tiefroten Start ins Jahr 2012 hatte der Chef des Gesamtkonzerns, Christoph Franz, am Donnerstag angekündigt, weltweit 3500 Jobs in der Verwaltung abbauen zu wollen, 2500 davon allein in Deutschland. Insgesamt 500 Millionen Euro an Personalkosten sollen durch das Programm "Score" eingespart werden. Die einst erfolgsverwöhnte Kranich-Linie hofft so, dem verschärften Wettbewerb in der Branche besser gewachsen zu sein. Billigflieger und schnell expandierende Airlines wie Emirates setzen dem Konzern zu. Darüber hinaus machen die hohen Treibstoffkosten dem Unternehmen zu schaffen.

+++Lufthansa will weltweit 3500 Arbeitsplätze abbauen+++

+++Sparpläne der Lufthansa stoßen auf Widerstand+++

Die Wartungsspezialisten der Tochtergesellschaft Lufthansa Technik konnten im ersten Quartal dieses Jahres zwar noch einen Gewinn erzielen. Doch auch sie haben mit verschärften Bedingungen auf ihrem Markt zu kämpfen. Flugzeug- und Triebwerkshersteller steigen verstärkt in das Wartungsgeschäft ein und sorgen auf diese Weise für Überkapazitäten.

Unabhängig vom "Score"-Programm hatte Lufthansa Technik daher schon Ende Januar dieses Jahres den Abbau von 280 Arbeitsplätzen in der Hamburger Triebwerkswartung angekündigt. Betroffen hiervon sind 145 Leiharbeiter; den übrigen festen Beschäftigten werden Versetzungen oder andere Lösungen wie Altersteilzeit angeboten.