Der wichtigste Kongress der maritimen Wirtschaft in Deutschland tagt heute und am Sonnabend in Wilhelmshaven. Der Ort hat Symbolwert. Für die 7. Nationale Maritime Konferenz wurde eine Zeltstadt an der Baustelle des neuen Containerterminals Jade-Weser-Port aufgebaut - ein Signal auch für den Aufbruch nach der Krise. Deutschlands einziger Tiefwasserhafen soll den Betrieb im August 2012 aufnehmen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Sonnabend eine Rede in Wilhelmshaven halten.

Die deutschen Reedereien verhandeln mit der Bundesregierung um staatliche Zuschüsse zu den Lohnkosten. Der Bund will sie von früher 58 Millionen Euro im Jahr bis 2012 auf null senken. Die Einsparung ist als Beitrag des Bundesverkehrsministeriums zur Konsolidierung des Haushalts geplant. Das könnte dazu führen, dass die Reedereien ihre Schiffe wieder verstärkt ausflaggen.

Für den Schiffbau geht es ebenfalls um staatliche Hilfen, vor allem zur Kreditfinanzierung und Absicherung neuer Aufträge. Großes Potenzial für die deutschen Werften bietet der geplante Ausbau von Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee. Der Verband VSM und die Beratungsgesellschaft KPMG kalkulieren in einer neuen Studie mit einem Umsatzvolumen von bis zu 18 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020. Bis zu 6000 Arbeitsplätze auf deutschen Werften könnten so gesichert werden.