Ratingagentur stuft Euro-Mitgliedstaat erneut herab. Rettung immer teurer?

Athen. Der Druck auf Griechenland wächst. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S & P) hat die Kreditwürdigkeit des hoch verschuldeten Landes, Mitglied der Euro-Zone, gestern erneut herabgestuft. Damit wird es für Griechenland noch schwieriger, am Kapitalmarkt Geld aufzunehmen. Athen muss dafür die Zinsen anheben. Sie liegen jetzt bereits bei mehr als 15 Prozent für zehnjährige Staatsanleihen und bei mehr als 25 Prozent für zweijährige Laufzeiten. Laut "Süddeutscher Zeitung" will auch die Ratingagentur Fitch Griechenland herabstufen.

Seit der vergangenen Woche verdichten sich Gerüchte, Griechenland benötige ein neues Hilfspaket oder könne die Euro-Zone womöglich ganz verlassen. Ausstiegspläne hat die Regierung in Athen allerdings mehrfach scharf dementiert.

Die Euro-Mitgliedstaaten und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten Griechenland im vergangenen Jahr mit Krediten im Gesamtvolumen von 110 Milliarden Euro gestützt. Die Hälfte dieser Mittel hat das Land bislang in Anspruch genommen. Angeblich hat die griechische Regierung in Verhandlungen mit Experten von EU, IWF und Europäischer Zentralbank bereits längere Laufzeiten sowie niedrigere Zinsen für die Rettungskredite gefordert, berichtet "Die Welt".