Die beste Wirtschaftsstruktur, die eine Stadt oder ein Land aufweisen kann, ist eine gut gemischte. Ein gesundes Gefüge von Unternehmen und Branchen, das einen Ausgleich in schlechten Zeiten erlaubt. Hamburg besitzt eine solche Struktur.

Der Hafen verzeichnet derzeit ein schwaches Geschäft. Als einer der wichtigsten Standorte der zivilen Luftfahrtbranche aber hat Hamburg die schwere Wirtschaftskrise bislang gut überstanden. Airbus, Lufthansa Technik und etliche kleinere Spezialunternehmen in deren Umfeld verleihen Hamburgs Wirtschaft mit Tausenden hoch qualifizierten Jobs Schlagkraft.

Die gestrige Auslieferung des ersten Airbus A380 an die Lufthansa warf wieder ein Schlaglicht auf die Bedeutung, die die Luftfahrt für Hamburg besitzt. Das Ereignis sollte aber auch daran erinnern, dass es ein kluger und weitsichtiger Zug städtischer Wirtschaftspolitik war, den Ausbau der Airbus-Werft in Finkenwerder über Jahre gegen erhebliche Widerstände zu unterstützen. Dass große Teile des Riesenfliegers an der Elbe gebaut, dass ein großer Teil der Maschinen hier an die Fluggesellschaften ausgeliefert wird, bringt dem Standort weit mehr als nette Feierstunden. Es bringt Arbeitsplätze, Steuern und zieht neue Unternehmen in die Metropolregion.

Airbus hatte und hat mit seinen neuen Modellen wie dem A380 oder dem Militärtransporter A400M zum Teil massive Probleme. Das ändert allerdings nichts daran, dass der europäische Flugzeugkonzern neben seinem amerikanischen Konkurrenten Boeing noch auf Jahrzehnte das führende Unternehmen der Branche sein wird. Und damit auch ein Teil der richtigen Hamburger Mischung.