Berlin. Bis vor kurzem schien bei Facebook Judenhass eine ganz gewöhnliche Einnahmequelle gewesen zu sein. Der Konzern reagierte inzwischen.

Facebook hat bis vor kurzem zugelassen, dass Werbetreibende ihre Anzeigen zielgerichtet an Antisemiten adressieren konnten, berichtet das US-Magazin Pro Publica. Bezahlte Postings konnten gezielt an Leute ausgespielt werden, die zuvor Interesse an Themen wie „Judenhasser“, „Wie man Juden verbrennt“ oder „Warum Juden die Welt ruinieren“ signalisierten.

Pro Publica kaufte zu Testzwecken selbst solche Anzeigen über Facebooks Werbeplattform. Die antisemitischen Kategorien dürften nach Angaben des Magazins von Algorithmen vorgeschlagen worden sein.

Nach entsprechenden Anfragen von Pro Publica hat Facebook die Möglichkeit, an solche Zielgruppen Werbung auszuspielen, entfernt, heißt es in dem Bericht weiter. Man werde künftig darauf achten, dass solche algorithmisch generierten Kategorien von Mitarbeitern überprüft werden, bevor sie zum Kauf angeboten werden, wird ein Facebook-Sprecher zitiert.

Macht Facebook dumm?

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    Auch gezielte Werbung an „Teenager, die sich wertlos fühlen“ soll Facebook bereits Werbetreibenden angedient haben. 2016 musste Facebook viel Kritik einstecken, nachdem bekannt wurde, dass Werbetreibende für ihre Anzeigen spezifische ethnische Gruppen auswählen und andere diskriminieren konnten. (fmg)

    Dieser Text erschien zuerst auf futurezone.de – Das neue Tech-News-Portal der Funke Mediengruppe.

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