London. J.K. Rowling hat erstmals über sexuelle Gewalt in einer früheren Ehe berichtet. Sie betonte, sie „kein Opfer“, sondern „Überlebende“.

Die meisten Menschen kennen J.K. Rowling (54) als die Erfinderin von „Harry Potter“, von fantasievollen Geschichten mit denen sie weltweit Erfolg hat. Doch nun hat die britische Autorin über eine andere, sehr persönliche Seite geschrieben.

Die 54-Jährige berichtet in einem Blogpost erstmals von sexuellen Übergriffen und Missbrauch in einer früheren Ehe. „Es ist nicht einfach, diesen Artikel zu schreiben“, heißt es darin. „Ich stehe nun seit mehr als zwanzig Jahren im Blickpunkt der Öffentlichkeit und habe nie öffentlich darüber gesprochen, dass ich eine Überlebende von häuslicher Gewalt und sexuellem Missbrauch bin“, schreibt Rowling in dem Essay auf ihrer Internetseite am Mittwoch.

Sie schäme sich nicht für diese Dinge, die ihr passiert seien. Dass sie nicht darüber spreche, liege daran, dass es traumatisch sei, die Dinge erneut zu erleben, so die „Harry-Potter“-Autorin. „Die Narben, die Gewalt und sexuelle Übergriffe hinterlassen haben, verschwinden nicht – egal wie sehr man geliebt wird und wie viel Geld man verdient hat.“ Rowling betont, sie sei „kein Opfer“, sondern „eine Überlebende“.

J. K. Rowling war wegen Äußerung zu Trans-Menschen kritisiert worden

Rowling hatte in den vergangenen Tagen für Wirbel gesorgt, nachdem sie sich mit einem Tweet über die Formulierung „Menschen, die menstruieren“ lustig gemacht hatte. „Ich bin sicher, es gab mal ein Wort für solche Leute“, schrieb sie in Anspielung auf Frauen.

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Rowling will nun mit ihrem Essay Stellung zu ihren umstrittenen Äußerungen über Trans-Menschen zu beziehen. Grundsätzlich sei sie besorgt, dass radikale Trans-Aktivisten keine Differenzierung der Geschlechter mehr zulassen würden, schrieb sie.

Sie wolle zeigen, dass sie „wie jeder andere Mensch auf diesem Planeten eine komplexe Vorgeschichte habe, die meine Ängste, meine Interessen und meine Meinung geformt hat“. Wegen ihrer eigenen Schwierigkeiten mit der Geschlechtsidentität als junge Frau habe sie viele Jahre über Transthemen nachgedacht und selbst mit der Identität einer Frau gehadert.

Zuletzt hatten mehrere Prominente Rowlings Äußerungen zu Trans-Menschen kritisiert – unter anderen die „Harry-Potter“-Schauspieler Daniel Radcliffe und Emma Watson.

Im Mai hatte Rowling „The Ickabog“ kostenlos im Internet veröffentlicht – um Kinder in der Corona-Krise aufzuheitern.

(dpa/afp/jha)