Kiel/München. Der “Tatort“-Star macht sich Gedanken, wie sich die Gesellschaft nach der Pandemie ändern wird. Er vertreibt sich die Zeit mit Handwerk-Arbeiten und genießt die Sonne in seinem Garten.

Für den Schauspieler Axel Milberg ist das Belastendste der Corona-Krise, die Unsicherheit, in welche Richtung sich die Gesellschaft danach entwickeln wird.

"Wie viele Arbeitslose werden wir haben und wie viel Armut? Droht eine Radikalisierung, wie gehen die nächsten Wahlen aus?" sagte Milberg, der am Sonntag (20.15 Uhr) im Ersten wieder als "Tatort"-Kommissar Klaus Borowski zu sehen ist, der Deutschen Presse-Agentur.

In vielen Ländern seien Tendenzen zur Entdemokratisierung zu sehen. Sorgen bereite ihm auch die Entwicklung in den USA, wo Millionen Menschen keine Krankenversicherung hätten, aber Waffen besitzen dürften. "Wir dürfen nicht nur eng in die Nachbarschaft schauen", sagte Milberg.

"Privat geht es uns gut, alle sind gesund und wir kommen erstmal über die Runden", sagte der in Kiel geborene und in München lebende Schauspieler. Erstaunlicherweise habe er in der Corona-Krise bisher nicht einmal fünf Minuten Däumchen gedreht: "Ich habe Vorhänge aufgehängt, neu gestrichen, den Keller aufgeräumt, im Garten in der Sonne gesessen und Spargel gegessen." Und sein Podcast "Milbergs literarischer Balkon" für die "Süddeutsche Zeitung" sei zeitraubend gewesen.

"Ansonsten habe ich auch sehr die Familie genossen, mich mit meinem Sohn ein bisschen um die Schule gekümmert - er hatte jeden Tag Online-Unterricht." Beim Nachrichtenkonsum beschränke er sich bewusst, sagte Milberg. "Keine Nachrichten ohne Corona, das ist nicht auszuhalten."

Auf die Frage, ob er der Corona-Krise auch etwas Positives abgewinnen könne, antwortete Milberg: "Ich habe gemerkt, dass wir sehr viel Solidarität und Achtsamkeit in unserer Gesellschaft haben - und dies soll eine starke Stimme bleiben."