München. Das Verhältnis zwischen den Geschlechtern ändert sich. Schauspielerin Natalia Wörner ist froh über diese Entwicklung.

Schauspielerin Natalia Wörner (52) erlebt die #MeToo-Debatte als befreiend. "Ich finde es gut, dass die Männer verunsichert sind", sagte sie den Zeitungen "Münchner Merkur" und "tz". "Die Gleichstellung, von der wir so gerne reden, die gab es aus weiblicher Perspektive doch nie."

Oft komme das Argument, dass sich viele Männer nicht mehr trauten, mit einer Frau im Fahrstuhl zu fahren. "Das ist lächerlich", befand Wörner. "Wie viele Frauen waren beim Fahrstuhlfahren in der Vergangenheit unfreiwillig anzüglichen Blicken, Kommentaren und Berührungen ausgesetzt?" Lange Zeit habe es keine Sprache für ihre Gefühle gegeben, kein Instrumentarium, das zu verorten und sich abzugrenzen. "Das hat sich zum Glück verändert."

Dass alles neu definiert werde, sei lobenswert und auch für viele Männer eine Befreiung. "Ich kenne viele, die froh sind, dass eine bestimmte Form von toxischer Männlichkeit heute klar definiert und abgelehnt wird."

Anlass für das Interview war der ZDF-Film "Wahrheit oder Lüge" am Montagabend um 20.15 Uhr im ZDF. Wörner spielt darin eine Anwältin - sie soll einen Gangster-Rapper verteidigen, dem eine Vergewaltigung vorgeworfen wird.