Berlin. Der gefragte TV-Star Max von Thun ist unter die Kinderbuchautoren gegangen. „Der Sternenmann“ entstand für seinen fünfjährigen Sohn.

Max von Thun, Sohn des berühmten TV-Schauspielers Friedrich von Thun, ist ebenfalls ein gefragter Fernsehstar. In über 50 Filmen war er dabei („Einmal Hans mit scharfer Soße“, „Tatort“, „Soko Leipzig“). Außerdem macht er leidenschaftlich gern Musik – vor allem für seinen fünfjährigen Sohn Leo. Nun hat der 41-Jährige ein Kinderbuch geschrieben.

Ihr Buch heißt „Der Sternenmann“. Wie ist es entstanden?

Max von Thun: Aus Liedern, die ich für meinen Sohn geschrieben habe, damit ich ihn auch in den Schlaf singen kann, wenn ich in einer anderen Stadt im Hotel sitze. Da war überhaupt kein Vorsatz vorhanden, unbedingt Autor zu werden. Aber ich hatte mich in die Idee verknallt, meinem Kleinen ein eigenes Buch zu widmen, eine Geschichte, die nur ihm gehört und die wir glücklicherweise aber auch veröffentlichen konnten.

Sie sind vor allem Schauspieler, machen aber auch Musik. Jetzt kommt auch noch das Schreiben dazu. Wird Ihnen schnell langweilig?

von Thun: Ich langweile mich in der Tat schnell, daher rührt auch ein wenig die Aktion mit dem Buch. Das heißt nicht, dass ich mich während meiner Dreharbeiten langweile. Aber mich würde es sehr lähmen, immer nur das Gleiche machen zu müssen. Vielleicht ist das unterbewusst ein Grund, warum ich immer neue Sachen ausprobiere.

Hat eines der drei Felder am meisten Gewicht?

von Thun: Alles macht zu seiner Zeit und unter den richtigen Bedingungen wahnsinnig viel Spaß. Ein Dreh mit tollen Kollegen und einem guten Drehbuch ist eine schöne Reise. Musikmachen hat etwas mehr mit Unabhängigkeit zu tun, ist mehr Seelenfutter, weil ich ja auch über mein Leben schreibe. Das Schreiben macht mich stolz, weil ich meinem Kind ein eigenes Buch schenken konnte, das hoffentlich über Generationen in der Familie weitergegeben wird. (lacht)

Wer durfte Ihr Buch zuerst in den Händen halten?

von Thun: Leos Mutter durfte es zunächst lesen, meinem Vater habe ich es auch gleich geschickt. Und natürlich mein Sohn selbst.

Und was hat Ihr Sohn dazu gesagt?

von Thun: Er hat gesagt „cool“ und wollte gleich wissen, wie der Sternenmann aussieht. Das war dann fast wichtiger als die Geschichte selbst. (lacht) Bei jeder Entscheidung zu den Illustrationen habe ich auch meinen Sohn nach seiner Meinung gefragt. Dank ihm hat er einen ­Umhang an, weil Leo derzeit so auf Comic-Helden abfährt. Der kleine Hund im Buch heißt übrigens Karlchen, weil mein Sohn mit Zweitnamen Karl heißt.

Im Buch geht dummerweise ein kleiner Stern verloren. Sind Sie auch so zerstreut wie der Protagonist im Buch?

von Thun: Ich habe mittlerweile eine ganz ­gute Ordnung in meinem Leben gefunden, auch durch mein Kind bedingt. Man muss als Vater ja funktionieren, da machen feste Plätze für bestimmte Dinge das Leben leichter. Vor zehn Jahren sah mein Leben da noch anders aus.

Es geht in Ihrer Geschichte auch um Selbstvertrauen. Wie vermittelt man das seinem Kind am besten?

von Thun: Ich habe da keinen Erziehungsmasterplan und habe auch keine Elternratgeber gelesen. Als Vater vertraue ich auf meinen Instinkt. Ich sage meinem Sohn, dass man alles sagen und mit jedem sprechen kann. Es kommt dabei auf den Ton an. Wenn man höflich bleibt, dann klappt die Kommunikation besser.

Wer hat Ihnen denn damals vorgelesen?

von Thun: Mein Vater hat viele Geschichten erzählt, teilweise auch frei erfundene. Als Kind liebte ich zum Beispiel „Wo die wilden Kerle wohnen“. Der Held hieß Max, und das hat mir als Kind natürlich sehr gefallen. Das habe ich für meinen Sohn auch wieder besorgt, man will schließlich selber auch unterhalten werden beim Vorlesen. Und gerade in der Kinderbuchwelt gibt es ziemlich viel Quatsch ohne große Aussagen.