Rio de Janeiro/Bonn. Die Fields-Medaille gilt als wichtigste Auszeichnung für Mathematiker. Der Deutsche Peter Scholze erhielt nun diese Auszeichnung.

Der Bonner Mathematiker Peter Scholze (30) ist als zweiter Deutscher mit der Fields-Medaille geehrt worden. Der Preis ist vom Prestige her vergleichbar mit dem Nobelpreis und eine der renommiertesten Auszeichnungen des Fachgebietes.

Die Internationale Mathematische Union verlieh dem gebürtigen Dresdner Scholze die Fields-Medaille am Mittwoch in Rio de Janeiro bei ihrem Kongress. Der Preis wird alle vier Jahre an bis zu vier herausragende Mathematiker unter 40 Jahren vergeben.

„Die Fields-Medaille ist ja nur für junge Leute und soll gerade auch ein Ansporn sein“, sagte Scholze. „Aber es ist schon der bekannteste Preis für Mathematiker und für mich schon eine herausragende Ehre.“

Peter Scholze war schon mit 24 Professor

Peter Scholze (30) wurde in Dresden geboren und besuchte in Berlin das Heinrich-Hertz-Gymnasium. Nach dem Abitur 2007 wechselte er zum Mathe-Studium an die Uni Bonn, wo er 2012 im Alter von nur 24 Jahren Professor wurde. Über sich selbst sagt er: „An sich habe ich gar nicht das Gefühl, dass ich ein spezielles Talent besitze.“

Seit Anfang Juli ist er auch Direktor am Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn. Scholze forscht auf dem Gebiet der arithmetischen Geometrie und hat dort jahrzehntelang offene Probleme gelöst.

Gratulation von der Forschungsministerin

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat Scholze zur Fields-Medaille beglückwünscht. Karliczek erklärte am Mittwoch in Berlin: „Mit 24 Jahren Professor, mit 30 Jahren bereits die höchste Auszeichnung Ihres Fachs. Im Namen der Bundesregierung, aber auch ganz persönlich gratuliere ich Ihnen von Herzen zur Fields-Medaille.“

Scholze sei für viele junge Mathematikerinnen und Mathematiker ein Vorbild. Er mache mit seiner Forschungstätigkeit „Deutschland zu einem Anziehungspunkt für wissenschaftliche Talente aus der ganzen Welt. Dafür danke ich Ihnen sehr.“

Neben Scholze bekamen dieses Mal Akshay Venkatesh (Princeton University und Stanford University, USA), Alessio Figalli (ETH Zürich, Schweiz) und Caucher Birkar (Cambridge University, Großbritannien) die goldene Medaille, die mit einem Preisgeld von knapp 10.000 Euro (15.000 Kanadische Dollar) verbunden ist. Der bisher einzige deutsche Träger der Fields-Medaille ist Gerd Faltings. (dpa)